Vechelde. Die Achtklässler der Hauptschule legen Blühwiesen an und überzeugen so die Jury – uns verraten sie, wie sie ihr Projekt umgesetzt haben.

Wolf und Seeotter, Regenwurm und Finnwal, Wildbiene und Elefant: Sie alle und viele Arten mehr stehen im Mittelpunkt beim „Zoo-Artenschutzpreis ZAP!“, bei dem sich mehr als 1000 Schüler über Monate mit den Schlüssel-Tierarten sowie mit Projekten zu ihrem Schutz beschäftigt haben. Darunter die Vechelder Hauptschüler, die bei diesem Wettbewerb mit ihren Vorhaben den zweiten Platz belegt haben.

Stolz auf ihren zweiten Platz sind die Vechelder Hauptschüler.
Stolz auf ihren zweiten Platz sind die Vechelder Hauptschüler. © FMN | Schule

„Durch ihr beeindruckendes Engagement sind alle jungen Teilnehmenden zum Schlüssel für den Artenschutz geworden“, schwärmt Andreas M. Casdorff, Geschäftsführer des Zoos Hannover, bei der Preisvergabe: Als größter außerschulischer Lernort in Niedersachsen trägt der Erlebnis-Zoo Hannover mit dem Schulwettbewerb „ZAP!“ das Thema Artenschutz in die Klassenzimmer: Mehr als 60 Schulen aus ganz Niedersachsen haben mitgemacht.

Artenschutz – biologische Zusammenhänge verstehen

„Die Auseinandersetzung mit den Themen des ,ZAP!‘ hilft nicht nur, biologische Zusammenhänge zu verstehen“, verdeutlicht Valentina Schwartz, Lehrerin an der Vechelder Albert-Schweitzer-Hauptschule. Vielmehr geht es hier auch um die Umsetzung von Projekten im Sinne des Tier- und Umweltschutzes: Für die Vechelder Hauptschule hat sich die Frei-Day-Gruppe „Blühwiesen für Vechelde“ für den Wettbewerb „ZAP!“ angemeldet und in ihrer Alterskategorie den zweiten Platz und somit 500 Euro gewonnen.

Im zu Ende gehenden Schuljahr hat die Hauptschule für den achten Jahrgang an vier Wochenstunden den „Frei Day“ verpflichtend eingeführt. „Das ist ein Lernformat, bei dem das Leben die Fragen stellt“, beschreibt die Bildungsorganisation „Schule im Aufbruch“ die Zielsetzung vom „Frei Day“: „Schüler sind dabei selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur. Sie entwickeln innovative und konkrete Lösungen und setzen ihre Projekte direkt in der Nachbarschaft und Gemeinde um.“ Mit solchen Projekten „lernen Kinder und Jugendliche, die Welt zu verändern“.

Artenschutz – „immer mehr Flächen gepflastert“

„Die Projektgruppe ,Blühwiesen für Vechelde‘ hat auf Gängen durch die Schule und den Ort festgestellt, dass immer mehr Flächen begradigt und gepflastert werden“, schildert Valentina Schwartz. Mit Blick auf den Tier- und Umweltschutz legte sich die Gruppe schnell auf das Thema „Schutz von Bestäubern“ fest und plante die nächsten Schritte: „Sie hat intensiv recherchiert, im Internet und in der ,Nachhaltigkeitsbücherei‘ der Schule.“ Außerdem haben sich die Schüler in Themenheften informiert. „Ohne Notendruck arbeiteten die Jugendlichen nach eigenen Ideen und Vorstellungen.“ Die Lehrkräfte standen zwar als Unterstützer bereit, griffen aber nicht aktiv in den Lern- und Erarbeitungsprozess ein.

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Schnell wurde klar, dass Geld beschafft werden müsse, um mit dem Projekt voranzukommen: Eine Spende gab es von der Sparkasse Braunschweig, zudem hat es eine Sammelaktion gegeben. Da die Planungen positiv verliefen, hat die Schule Kontakt zur Gemeinde gesucht, um außerhalb des Schulgrundstücks mit den Pflanzungen fortfahren zu können. „Die Schüler waren so euphorisch und engagiert, dass das Projekt ausgeweitet werden musste!“, freut sich Valentina Schwartz. Aktuell laufe die Suche nach möglichen Flächen; zudem sollen im Schulgarten und Schulwald weitere Pflanzungen erfolgen. „Mit dem Preisgeld werden wir Wassertränken und Insektenhäuser produzieren“, blickt die Lehrerin voraus: „Auch diese Phase des Projekts liegt allein in Schülerhand.“

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