Braunschweig. Ich habe meine Browserdaten gelöscht. Und im Anschluss musste ich meine Routinen mühselig neu erobern. Wie wäre das wohl im wahren Leben?
Schon klar, die digitale Welt und die analoge Welt lassen sich nur schwer vergleichen. Äpfel und Birnen und so. Mein bisweilen seltsam übermotiviert-kreatives Hirn tut es trotzdem. Immer wieder. Neulich ein bisschen mehr als sonst, denn ich hatte im Browser die Cookies gelöscht. Das sollte man eh ab und an tun, mir ist es meist egal. Aber ich kam an einen Punkt, da ging es nicht anders. Doof: Cookies speichern die Anmeldungen auf Websites, Einstellungen, Logins. Und wenn man die löscht, dann löscht man auch sehr viel Internet-Komfort.
Ich musste mich überall neu anmelden, Passwörter suchen, die Spalten meiner Börsen-Watchlist wieder richtig anordnen, Darkmodes einstellen. Nervig. Ich tröstete mich damit, dass es in der Realität viel schlimmer wäre. Gäbe es in der analogen Welt Cookies, die alles speichern und regeln, dann wären die Auswirkungen viel schlimmer. Nichts stünde mehr am angestammten Platz, die Küche wäre quasi auf null gesetzt und man müsste alles umräumen – die Ordnung im Kleiderschrank wäre nicht mehr die eigene, der Autoschlüssel weg, sozusagen an dem Platz, an dem es der Standard für sinnvoll erachtet.
Ganze Areale im Hirn wären nicht mehr verknüpft
Ohne die Real-Life-Cookies wüsste ich wahrscheinlich hunderte Namen und Kontakte nicht mehr, ganze Areale im Hirn wären nicht mehr verknüpft. Meine Rufnummer? Bank-Pin? Entsperr-Muster am Smartphone? Müsste ich erstmal neu auswendig lernen. Alle Routinen genullt und neu anzulegen. Was für eine schreckliche Vorstellung. Da tröstet es dann doch, dass der Cookie-Reset „nur“ digital war, und das meiste schnell wieder zu reparieren ist.
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