Braunschweig. Immer wenn ich Bürgerangelegenheiten zu regeln habe, graust es mich. Das ist unberechtigt - und jetzt noch viel mehr.
Immer mehr Parkplätze rund um meinen Wohnort werden kostenpflichtig, die Strafzettelzahl steigt. Also hole ich mir jetzt endlich einen Anwohnerparkausweis. Mal schauen. Okay. Der Fachbereich Bürgerservice in Braunschweig liegt noch immer am Allerwertesten der Stadt und die Öffnungszeiten sind für Teilzeitarbeitende und Rentner gemacht. Regt mich schon wieder auf. Und weil ich gerade Bock habe, mich aufzuregen, schaue ich gleich mal nach, ob man den Parkausweis nicht auch digital beantragen kann. Kann man bestimmt nicht, kann ich mich gleich noch mehr aufregen, Deutschland 2024, Digitalisierung? Dass ich nicht lache!
Was soll ich sagen? Mir wurde dermaßen der Wind aus den Segeln genommen, dass ich quasi rückwärts gegen die Strömung fuhr. Denn es ging. Und das auch noch relativ einfach. Ich habe tatsächlich in weniger als 10 Minuten den Ausweis beantragt und direkt digital bezahlt. Ich war bezuckert. Nur eines machte mir Sorge, denn mehrfach sah ich einen Hinweis, laut dem die Gebühren nicht erstattet würden, wenn es nicht klappt. Und bei der etwas kruden Menüführung hätte es durchaus nicht klappen können. Egal, abwarten.
Was ist mit den Klisches?
Die endgültige Überzuckerung kam am nächsten Tag in Form einer Mail von der Stadt. Ein freundlicher Mitarbeiter schrieb mir, dass ich meinen Fahrzeugschein nicht richtig hochgeladen hätte und den bitte kurz per Mail nachreichen müsse. Zuckerschock und Verwirrung gleichzeitig, denn: Wieso fragen die nach? Und so schnell? Wieso ist denen das nicht egal? Kann denn hier keiner kurz mal an die Klischees denken? Ich scannte den Schein ein, schickte ihn ab, bekam noch eine freundliche Mail zurück und warte nun freudig auf Post. Und stelle fest: Beim Bürgerservice ist die Stadt Braunschweig echt weit vorn. Supercool.
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