Bad Grund. Nach der Wahl ist vor der Wahl: Was der neue Bürgermeister jetzt anpacken möchte und welche Gründe der unterlegene Kandidat für seine Niederlage sieht.

Die Wahl hätte deutlicher kaum ausfallen können: Fast zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner von Bad Grund im Harz entscheiden sich bei der Wahl zum neuen Bürgermeister für den parteilosen Patrick Schmidt. Eine herbe Niederlage für den SPD-Mann Andreas Lehmberg. Im Interview mit dem Harz Kurier erklären die zwei Wahlkämpfer, welche Pläne sie jetzt verfolgen.

Der Neue im Interview: Was Patrick Schmidt jetzt plant

Hatten Sie damit gerechnet, dass das Ergebnis so eindeutig für Sie ausfallen würde?

Nein, auf keinen Fall. Man kann danach streben und davon träumen. Aber das eindeutige Ergebnis macht mich stolz und gibt mir Rückenwind, dass so viele Leute mich als Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund haben wollen.

Sie sind ja schon bei der Kommunalwahl 2021 als Bürgermeister-Kandidat gegen Harald Dietzmann angetreten und haben nur knapp gegen ihn verloren.

Harald Dietzmann war ja der Amtsinhaber. Damals war es mir schon ein Anliegen, die Eigenständigkeit der Gemeinde sicherstellen. Vielleicht war es dieses Mal mein Vorteil, dass ich seit der letzten Wahl etwas mehr Bekanntheit hatte.

Was ist das erste Projekt, das Sie jetzt angehen werden?

Die Kita-Situation steht ganz oben auf meiner Liste. Denn es gibt ja viele Anfragen von Eltern zu mehr Angeboten. Dabei habe ich Kita und Grundschule im Blick. Außerdem steht eine umfangreiche Einarbeitung für mich an. Es ist ja eine Verheiratung von Verwaltung und mir, der nicht aus der Verwaltung kommt. Die Zusammenarbeit mit allen Gremien ist mir wichtig und beginnt dann nach der Sommerpause. Zudem gibt es das Thema Personal-Vakanzen in der Verwaltung, die sich in den nächsten Jahren ergeben. Am Mittwoch trifft sich dann um 18 Uhr der Wahlausschuss, der das Ergebnis offiziell feststellt. Binnen sieben Tagen muss ich dann die Wahl annehmen.

Andreas Lehmberg (SPD) muss sich mit einem Ergebnis von 36,46 Prozent der Wählerstimmen geschlagen geben.
Andreas Lehmberg (SPD) muss sich mit einem Ergebnis von 36,46 Prozent der Wählerstimmen geschlagen geben. © FMN | Dietrich Kühne

Nach „vielen sehr guten Gesprächen“: Wie geht es weiter für Andreas Lehmberg aus Bad Grund?

Woran hat es gelegen? Konnten Sie schon mit der Analyse Ihrer Niederlage beginnen?

Nein, noch nicht so richtig. Vielleicht ist das Wahlergebnis auch ein Gutteil dem allgemeinen politischen Trend, wie bei der Europawahl zu sehen, geschuldet. Aber das muss man ja getrennt vor Ort betrachten und ich muss das mit den Genossinnen und Genossen noch analysieren. Außerdem bin ich in unterschiedlichen Orten ja auch unterschiedlich gut bekannt.

Würden Sie im Nachhinein etwas anders machen?

Nein, die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, zeigen, dass es die richtigen Themen waren und wir einen guten Wahlkampf gemacht haben. Ich habe sehr ausführlich kommuniziert – zum Beispiel auch auf meiner Website, mit Flyern, Podcast und dem gemeinsamen Besuch mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bei MPM in Gittelde. Außerdem war ich in den vergangenen zweieinhalb Monaten sehr aktiv und habe in den Orten sehr viele sehr gute Gespräche geführt.

Wie sehen jetzt Ihre konkreten Pläne aus?

Ich mache weiter mit meinen kommunalen Ämtern und meinen Ehrenämtern wie bisher. Und beruflich ändert sich für mich nichts.

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